Week 3 Preview – Teil 2 – Schlüssel zum Sieg und Prediction

19. September 2018 0 Von Mike

Wir haben im ersten Teil festgestellt, dass die Browns in der Nacht zum Freitag auf den bisher “leichtesten” Gegner treffen – wobei das kein zwingend negatives Urteil ist, nach den Matches gegen die Playoff-Contender auf Pittsburgh und New Orleans.

Die Buchmacher erwarten ein enges Spiel (Browns -3) – und wir auch. Daher ist es umso spannender die Elemente zu analysen, die das Zünglein an der Waage sein könnten.

Legen wir los!

  1. Zwingt QB Darnold zum Pocket-Passing und setzt ihn unter Druck! (QB vs. Browns-D-Line)

Das erste Matchup ist reichlich komplex, da es mehrere Elemente verbindet. Unsere Defense hat es mit einem hochtalentierten, aber auch sehr fehleranfälligen QB zu tun. Ein Beispiel? Sein erster Wurf in der NFL:

Doch Darnold kann mit etwas Selbstbewusstsein und Rhythmus ein sehr gefährlicher QB sein, der Plays verlängern kann und mit seinen Skills bestens zu improvisieren vermag.

Sein QB-Rating über die zwei Wochen von 62,1 zeigt den Spagat, den die Browns nutzen müssen. Der sehr junge QB aus Southern California ist noch kein sicherer und guter Pocket Passer. Darnold benötigt für Big-Plays Lücken, die ihm erlauben aus der Pocket zu entfliehen oder alternativ gut designte Play-Action-Elemente.

Folglich sollten die Linebacker und insgesamt die Defense ein halbes Auge auf Darnolds Mobility werfen und ihn zu Würfen in der Pocket zwingen. Hier zeigen die Lions wie das aussehen kann:

Prognose: Darnold war schon im College höchst anfällig für unnötige INT´s – das bestätigte sich auch in seinen ersten zwei Auftritten. Dieses Matchup macht Mut, denn die Browns haben bewiesen, dass sie Turnover erzwingen können. Ein Darnold under Pressure ist ein nervöser Rookie, der schnell Fehler begeht. Darnold spielt in Woche 3 gegen die bisher beste (!) Defense, die dem Rookie ordentlich einheizen wird. Sowohl von Ogunjobi, Garrett, als auch Genard Avery kann man ein produktives Spiel erwarten. Doch sturer Pass-Rush allein birgt Gefahren – daher: Keep Darnold in the Pocket!

  1. Etabliert das Passing-Game! (Tyrod Taylor vs. Jets Secondary)

In den ersten beiden Wochen predigte ich die Notwendkeit eines starken Run-Games – nicht so gegen die Jets.

Die Jets haben in den ersten beiden Wochen gezeigt, dass ihre Run-Defense überdurchschnittlich gut ist, während die Browns gegen eher schwache Run-Defenses jeweils enttäuschten. Eine Explosion des Run-Games wäre zwar schön, aber ist nicht unmittelbar zu erwarten.

Tyrod Taylor wird es richten müssen, doch die Vorzeichen stehen nicht all zu gut. Zur Erinnerung – die beiden ersten Gegner haben in ihrem jeweilig anderen Spiel 48 (Saints vs. Bucs) und 42 (Steelers vs. Chiefs) zugelassen, die Browns-Offense aber jeweils dominiert.

Tyrod muss gegen die Jets-Secondary zwei Kernprobleme verbessern:

Erstens muss Tyrod die Accuracy auf den kurzen und intermediate Routes verbessern. Gegen die Steelers wurden allein drei Drives wegen ungenauer Würfe beendet. Der Clips zeigt ein Beispiel:

Das zweite Kernproblem wird auch gegen die gute Jets-Secondary bestehen: Receiver mit geringer Separation eine Chance geben zum Catch. Tyrod wird idealerweise mehr Zeit haben aufgrund des eher schwachen Pass-Rushes haben, muss aber die kleinen Fenster wesentlich besser nutzen. Offene Receiver zu übersehen muss schnellstens abgestellt werden, wenn Taylor den Atem von Baker Mayfield nicht noch näher spüren möchte.

Problem: Ich erwarte die Jets recht aggressiv mit einer hohen Blitz-Percentage und Tyrod Taylor ist schlichtweg nicht gut gegen den Blitz:

Prognose: Ich gebe zu – an Tyrod Taylor zu glauben fällt mir schwer. Taylor zeigte schlicht zu wenig vielversprechende Elemente in den ersten zwei Wochen und tritt nun gegen eine Secondary an, die nicht viel zugelassen hat gegen eine starke Lions-Offense und zudem etliche Turnover erzwang. Taylor muss mindestens wieder souverän wirken und kritische Turnover vermeiden. Ob das klappt? Ich sage nein.

  1. Special Teams – vermeidet das Desaster 3.0

Traurig, aber wahr: Das größte Missmatch sind die Special Teams. Während die Jets in diesem Teil glänzen mit 2 TD-Return und diversen Big-Plays, scheinen die Browns froh den Ball nicht zu verlieren beim Return.

Die Browns haben faktisch kein Return Game, aber große Probleme in Coverage. Keine guten Vorzeichen gegen diese dynamischen Jets.

Als wäre das nicht übel genug haben die Browns einen neuen, völlig unerprobten Kicker mit Greg Joseph. Ihr fragt zurecht wer das ist? Nun ein undraftet Free Agent aus Florida Atlantic, dessen Record nicht unbedingt zu Freudentänzen animiert:

Prognose: In einem engen Spiel entscheiden nicht selten die Special Teams. Lasst uns beten, dass die Browns nicht auch das dritte Spiel deswegen vergeigen. Die Jets haben leider ein ziemlich gutes Special-Teams-Play, die Browns das wohl schlechteste der Liga. Leider gibt es kaum Gründe warum sich das Donnerstag-Nacht ändern sollte…

  1. Big-WR Mismatches  vs. CB´s Ward & Mitchell limitieren!

Die Secondary der Browns zeigte gegen die Steelers und Saints jeweils vielversprechende Leistungen, wenn man bedenkt, dass die Kontrahenten eine Top-10-Offense mit starken Receivern auffuhr.

Die Receiver der Jets sind sicher nicht im Elite-Level-Talent der Antonio Browns und Michael Thomas´ anzusiedeln, dennoch besteht ein rein körperlich herausforderndes Matchup bevor.

Das Spiel gegen die Saints zeigte, dass sich die eher kleinen und schmächtigen CB´s der Browns schwer tun gegen größere und physisch starke Receiver. Mit dem Ex-Brown Terrelle Pryor und Quincy Enunwa warten gleich zwei sehr physische Receiver auf das Duo.

 

Prognose: Die Saints haben es mit Michael Thomas vorgemacht, wie man ein solches Mismatch nutzen kann. Zwei wichtige Touchdowns und 12 Catches insgesamt sollten den Browns eine Warnung sein, gegen große und physische Receiver die Hilfe der Safetys häufiger zu nutzen, vor allem in der Red-Zone. Zum Glück haben Pryor und Enunwa bei weitem nicht die Qualität eines Michael Thomas, so dass ich dieses Mismatch „nur“ in der Redzone kritisch betrachte.

 

 Blick in die Glaskugel – was erwartet uns im Week-3-Opener?

Die Vorzeichen sind recht klar: Zwei defensivstarke Teams treffen jeweils auf Offenses mit reichlich Fragezeichen. Während der Prozess bei den Jets mit dem Rookie-QB Sam Darnold erwartungsgemäß schwankend verläuft, stehen die Browns nach zwei enttäuschenden Leistungen von QB Tyrod Taylor vor einer entscheidenden Frage: Wie lange überlässt man Taylor noch den Starting-Job, bevor man den designierten Franchise-Retter Baker Mayfield von der Leine lässt?

Primetime, Flutlicht, Heimspiel – die Dawgpound wird Mayfield massiv fordern, wenn es in der ersten Halbzweit nicht läuft – zu groß ist die Sehnsucht nach dem ersten Sieg.

Die Jets sind ein undankbarer Gegner: Stark gegen das Laufspiel, also wird die Last vermutlich früh auf dem Passspiel liegen. Dann wirft Taylor gegen eine talentierte Secondary, die Matthew Stafford viermal pickte.

Prognose: In der kurzen Woche erwarte ich keine massiven Veränderungen. Unsere Defense kann dieses Spiel dominieren und Darnold schnell nervös machen. Ich erwarte ein zähes Low-Scoring-Game, in dem sowohl die Turnover-Battle, als auch das gefürchtete Special-Teams Game entscheidet, in dem die Jets so brillieren. Mein Bauchgefühl sagt mir weiter, dass die Browns mit Tyrod Taylor kein Spiel gewinnen können, wenn die Defense das Spiel nicht im Alleingang gewinnt.

Browns 13 Jets 17

Go Browns!