Browns-Draft-Preview: Teil 7 – Defense: Safetys

18. März 2019 0 Von Mike

Praktisch, dass wir diese Position fast zuletzt betrachten – denn vor dem Monster-Trade wäre hier nahezu kein Need sichtbar. Nun sucht man einen Starter für Jabrill Peppers auf Strong Safety und einen Backup für FS Randall da auch Briean Boddy-Calhoun nach Texas wechselte. Das einstige Prunkstück der Secondary ist damit ein größeres Fragezeichen und sollte im Draft addressiert werden. Natürlich können die Browns jetzt Mitte März durchaus noch einen der Free Agents (Eric Berry, Jonathan Cyprien) holen, aber wir betrachten alle Szenarien.

Draft-Class-2019

Die Safety-Class entwickelt sich spätestens nach der Combine zu einer spannenden Klasse mit einigen interessanten Prospects für frühe und mittlere Runden. Vor allem die Free-Safetys sind dabei stark vertreten – nicht unbedingt gut für die Needs der Browns, die eher den klassischen Box-Safety suchen.

Taylor Rapp

  • Washington
  • 5-11, 208
  • Round 1-2

Mein persönlicher Wunschkandidat für #49. Ein Strong Safety wie man ihn sich wünscht: Mit hoher Spielintelligenz, sehr gutem Tackling und exzellentem Speed auf kurzem Raum ist Rapp immer da wo die Action ist. Nicht umsonst sagte sein DC: “smartest guys I’ve ever coached“. Dazu ist er so flexibel nicht nur im Run-Game zu unterstützen, sondern auch in Coverage gegen Tight-Ends wenig zuzulassen. Aus meiner Sicht könnte er ein paar mehr Turnover produzieren – seine Ball-Skills sind mittelmäßig, aber das ist schon einer der wenigen Kritikpunkte. Rapp könnte sofort starten bzw ordentlich Snap-Anteil bekommen und bringt ein rundes Skill-Set mit, dass durch seine hervorragende Einstellung noch weiter profitieren wird. An #49 eine äußerst spannende Option.

Jonathan Abram

  • Mississippi State
  • 5-11, 205 (4,44 Dash)
  • Round 1-2

Ein ultra-aggressiver Safety, der regelrecht über das Feld fliegt. Als ehemaliger QB schaffte er die Transition zum Safety und nutzt hier seine Athletik und Spielintelligenz bestens aus. Abrams größte Stärke liegt in der Run-Defense, wo er sehr gut die Run-Lanes antizipiert und stopft. Abram muss aufpassen, dass seine Aggresivität nicht zu verfehlten Tackles führt, hier überpaced er manchmal. Dazu sind seine Coverage-Skills noch ausbaufähig. Mir imponiert Abram insgesamt durch seine unfassbare Energy auf dem Feld und tollem Speed – durch seine hybride Veranlagung zwischen Safety und Linebacker erinnert er manchmal auch an Jabrill Peppers und wäre daher natürlich ein Kandidat. Im Vergleich zu Jabrill macht Abram jedoch zu wenige Plays und dürfte daher in Runde 2 fallen.

Chauncey Gardner-Johnson

  • Florida
  • 5-10 210 (4,48 Dash)
  • Round 2-3

Nicht wenige sehen Gardner-Johnson als den besten Safety der Class – bei mir ist er eher ein Day-2-Prospect mit verbleibenden Fragen welche Rolle er in der NFL bekleiden sollte. Bei Florida wurde er äußerst flexibel eingesetzt, vom Single-High-Safety bis zum Nickel-Cornerback. Aus meiner Sicht liegen seine Stärken näher an der Line-of-Scrimmage und wenn man Stärken in der Run-Defense und Blitzing-Game nutzt. 9 Tackles for Loss in 2018 und 3 Sacks unterstreichen dies auch. Kritisch sehen muss man seine Play-Recognition, hier lässt er sich zu oft durch Play-Action täuschen oder einen Schritt zu spät, um das Play zu verhindern. Daher sehe ich ihn auch nicht als Firstrounder, sondern eher als Day-2-Spieler mit klarer Upside.

Darnell Savage

  • Maryland
  • 5-10, 198 (4,36 Dash)
  • Round 2-3

Savage wirkt in vielen Bereichen eher wie ein etwas zu kleiner Cornerback. Grandioser Speed würde ihm durchaus die Rolle als Outside-CB erlauben, jedoch hat er in Maryland als Safety überzeugt und will wohl da bleiben. Für einen NFL-Safety ist sein Körperbau grenzwertig – gegen Tight-Ends wirkt er fast winzig und könnte da in Coverage Probleme bekommen. Beeindruckend ist sein Tape dennoch – Savage spielt mit enormer Range und ist immer nahe des Balls. Die kreierten Turnover belegen seine Ball-Skills. Viele vergleichen ihn mit Rams-DB Lamarcus Joyner und insgesamt wird Savages Zukunft eher als Free-Safety liegen, wo er seinen Closing-Speed und seine Spielintelligenz nutzen kann. Damit ist er natürlich eher nicht mehr im Fokus der Browns, die diese Position mit Randall schon besetzt haben. Dennoch ist Savage ein spannender Spieler.

Amani Hooker

  • Iowa
  • 5-11,205 (4,48 Dash)
  • Round 3-4

Hooker wäre ein Prospect als Strong Safety mit eher mäßiger Upside, der aber wenige echte Schwächen hat. Gute Instinkte und bereits sehr gute Technik kann man positiv vermerken, aber seine athletischen Limitationen werden auf dem nächsten Level sicher zu Schwierigkeiten führen. Hooker´s Range ist eher begrenzt, was er durch die gute Erkennung von Plays aber bisher kaschieren kann. In Coverage gegen athletische Tight-Ends oder Slot-Receiver könnte es aber Probleme geben. Gegen den Lauf ist er souverän. Bei Hooker bekommt man einen instinktiven und guten Spieler bei dem mir aber der Speed und die Range fehlt, um ein Difference-Maker in der NFL zu werden. Als Low-Level-Starter oder Backup kann er aber seine Rolle finden.

Sheldrick Redwine

  • Miami
  • 6-0, 196 (4,44 Dash)
  • Round 4-6

Wie oft in den mittleren oder späten Runden sucht man Prospects mit Fehlern, die aber Upside mitbringen um irgendwann zu starten. Redwine passt in die Kategorie – ein wirklich guter Athlet mit der notwendigen toughen Einstellung für die Position. Gegen den Lauf überzeugt er bereits – in Coverage ist er bestenfalls noch sehr inkonstant. So lässt er sich gegen gute Route-Runner schnell abhängen und antizipiert die Routes schlecht. Wenn er in der Nähe bleibt kann er jedoch seine durchaus vorhandenen Ball-Skills nutzen. Insgesamt ein Entwicklungs-Spieler für die Tiefe dessen Anlagen mir gefallen.

Mike Edwards

  • Kentucky
  • 5-10, 205
  • Round 4-6

Edwards wäre noch eine weitere Option, um Tiefe auf Safety zu bringen. In Kentucky war er eines der Herzstücke der Defense und spielte beeindruckende 51 Partien im College, wovon er 44 startete. Ein souveräner Tackler und Run-Defender, der aber auch ordentlich in Coverage arbeitet. Mir gefallen seine Fähigkeiten als Blitzer, die zu einigen Fumbles und Pressures führten. Edwards ist dabei als Strong Safety und auch Nickel-Cornerback einsetzbar, könnte in der NFL durch seine geringe Größe etwas Probleme gegen Tight-Ends bekommen. Insgesamt gibt es wenig auszusetzen, gleichzeitig sehe ich sein Ceiling aber auch recht limitiert aufgrund unterdurchschnittlicher Athletik. Die Aussicht als solider Starter oder guter Backup ist dennoch attraktiv in den mittleren Runden. Ab Runde 4 sehe ich Value.

Marquise Blair

  • Utah
  • 6-1, 195 (4,48 Dash)
  • Round 4-6

Blair wäre eine Option in späteren Runden, wobei man einen durchaus flexiblen Safety bekommt, der bei Utah ziemlich viele Rollen bekleidete in der Secondary. Mir gefällt sein aggressiver Spielstil – ein harter Tackler, der in 2018 auch verbesserte Coverage-Skills zeigte. Ein großes Problem ist seine mangelnde Disziplin auf dem Feld, die zu insgesamt 3 Ejections führten. Bisher ist Blair damit ein wirklich guter Run-Defender mit etwas Upside, der noch die Nuancen des Spiels erlernen muss. Als Athlet ist er ok, seine Range ist ebenfalls gut aber nicht überragend. Blair hat duchaus das Potentials mittelfristig zu starten und wäre zunächst eine Ergänzung für die Tiefe.

Will Harris

  • Boston College
  • 6-1, 207 (4,41 Dash)
  • Round 5-7

Abschließend einen Late-Round-Kandidat basierend auf dem Potential und weniger auf den bisherigen Leistungen. Harris ist ein grandioser Size/Speed-Spieler, der eigentlich mehr Impact haben sollte, aber bei Boston College kaum Plays machte. Sein großes Manko sind die Instinkte – im College war er viel zu selten in der Nähe um Plays zu machen. Ein guter Tackler und Run-Defender, er spielt auch mit der notwendigen Aggressivität, aber die Actions passiert einfach zu oft abseits von ihm. Er bringt sicher zunächst auch guten Special-Teams Value und sollte aufgrund seiner Größe und guten Coverage-Skills auch gegen Tight-End bestehen können. Ein Entwicklungsspieler, der an seinen Instincts arbeiten muss.