Position Preview – Teil I – QB, WR & TE

15. August 2019 0 Von Mike

Es geht in die letzten Tage und Wochen des Training Camps – höchste Zeit einen ersten ernsthaften Blick auf die Positionen und Spieler für die 2019er Saison zu werfen. Wir nennen und bewerten die Starter, sowie die Tiefe der Position und wagen einen Vergleich mit der Konkurrenz. Los geht es mit der Offense!

Quarterback (3)

  • Starter: Baker Mayfield
  • Backup: Drew Stanton, Garrett Gilbert
  • Cut: David Blough (Practice Squad)

Zum ersten Mal seit gefühlten Ewigkeiten, gehen die Browns mit Sicherheit auf QB in eine Spielzeit. Im Vorjahr war noch Tyrod Taylor der Starter, davor Deshone Kizer, davor Cody Kessler – allesamt sind heute Backups in anderen NFL-Clubs. Baker Mayfield ist der designierte Franchise-QB. In seiner Rookie-Saison begeisterte er mit enormer Spielintelligenz, Accuracy und Leidenschaft. Seine 27 TD’s sind ein Rookie-Record, die 7 Siege bei 7 Niederlagen machten viel Mut. Schauen wir kurz auf seine persönlichen Stats:

  • 27 TD´s bei 14 INT´s
  • 63,3% Completion Percentage (Rang 25)
  • 7,67 Yards per Attempt (Rang 12)
  • 93,7 Passer-Rating (Rang 19)

Die Zahlen verdeutlichen zwei Themen: Baker war für einen Rookie überdurchschnittlich gut – besonders im Vergleich zu den Kollegen Sam Darnold, Josh Rosh und Josh Allen. Allerdings ist hier auch noch einiges an Luft nach oben. Baker hatte noch etliche INT´s zu viel, die wie im Spiel gegen Houston auch Siege kosteten. Wenn man berücksichtigt, dass Baker im Vorjahr während des Trainingcamps keine Snaps mit dem First Team hatte und zudem aus einem recht NFL-fremden College kommt, kann man die Zuversicht vieler Reporter verstehen, die Baker in Jahr 2 noch deutlich stärker erwarten.

Die Backup-Situatuon ist dagegen noch mäßig befriedigend. Freddie Kitchens proklamiert klar den 35-jährigen Veteran Drew Stanton als gesetzen Backup – nach dem schwachen Auftritt im Preseason Game könnte sich dies aber noch ändern. Vor allem wenn der AAF-Rekord-QB Garrett Gilbert weiter performed:

Die letzten Spiele werden daher entscheidend für zwei Fragen:

  • Nehmen die Browns 2 oder 3 QB´s auf das Roster? Angesichts des Franchise-QB´s würden zwei QB sinnvoller sein, jedoch scheint Freddie kein Fan davon zu sein.
  • Gilbert oder Stanton als Backup?

Vergleich zu Konkurrenz

Quarterback-Rankings gibt es viele und sehr kontroverse. Die Browns mit Baker Mayfield ordnen wir wie folgt ein:

  • Elite: Patriots, Chiefs, Falcons
  • Very Good: Saints, Packers, Colts, Chargers
  • Above Average: Browns, Steelers, Texans, Eagles, Lions, Panthers
  • Average: Bucs, Vikings, 49ers, Rams, Cardinals, Bengals, Raiders
  • Unterdurchschnittlich: Broncos, Ravens, Jaguars, Jets, Redskins, Cowboys, Bears
  • Schwach: Bills, Dolphins, Giants

Fazit

Die Browns sind endlich auf Quarterback stark besetzt. NOCH ordne ich Baker nicht in die Top-Kategorie ein, dazu muss er im zweiten Jahr seine Performance etwas konstanter an den Tag legen. Aber ohne jede Frage öffnet Baker Mayfield den Browns endlich die Tore Richtung Playoffs – was man daraus macht bleibt natürlich abzuwarten. In der AFC North können in Sachen QB nur die Steelers mit einer ähnlichen Qualität rechnen, wobei Big Ben mit steigendem Alter nicht besser wird.

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Wide Receiver (6)

  • Starter: Odell Beckham Jr., Jarvis Landry, (Rashad Higgins)
  • Backup/Rotation: Antonio Callaway, Jaelen Strong, Derrick Willies
  • Cut: Damion Ratley, Ishmael Hyman, DJ Montgomery, Sheehy-Guiseppi, Dorian Baker

Kurz schütteln, ob man noch träumt….Ja Odell Beckham ist tatsächlich ein Cleveland Brown. DER Blockbuster-Trade des Sommers verstärkt die Browns auf vielen verschiedenen Ebenen. Die Browns haben endlich einen dominanten X-Receiver, der die volle Aufmerksamkeit der gegnerischen Secondary fordert. OBJ selbst dürfte über den Trade ebenfalls glücklich sein, nachdem die Chemie mit dem alternden Eli Manning zuletzt kaum noch das Potential Beckhams abrufen konnte. Entscheidend bleibt dennoch, ob OBJ fit bleiben kann. In den letzten zwei Spielzeiten stand er nur in 16 von 32 Partien auf dem Feld.

Mit seinem LSU-Kumpel Jarvis Landry haben die Browns zudem eine Receiving-Waffe, die man nun nicht zwangsweise auf den Außen einsetzen muss, sondern entsprechend Landrys Stärken eher im Slot. Dort brillierte er in Miami und war auch in 2018 stärker als bei den Snaps als Outside-Receiver. Die 976 Yards und 4 TD´s (PFF 74,7) sind ausbaufähig, Landry sollte aber davon profitieren das Beckham mehr Aufmerksamkeit von den Defenses fordert.

Als häufigen dritten WR ist aktuell Rashad Higgins zu erwarten, der in seinem Contract Year liefern muss. Aufgrund seiner hervorragenden Chemie mit Baker Mayfield sollte dies aber möglich sein. Die 572 Yards, 4TD´s (PFF 68,1) sind angesicht der erhaltenen Targets gute Werte. Zudem hatte Higgins ein starkes Camp und aktuell die Nase vor Callaway.

In der Rotation findet sich eine gute Tiefe. Angeführt vom talentierten Antonio Callaway (586 Yards, 5TD´s, PFF 63,6), der jedoch die ersten vier Spiele aufgrund einer Sperre aussetzen muss. Das schmerzt nicht nur die Browns – Callaway ist wegen seiner Probleme neben dem Feld auf dünnem Eis, welches einzig wegen seines großen Potentials noch nicht gebrochen ist. Dahinter sehen wir einen offenen Kampf zwischen Jaelen Strong (FA von den Jaguars), Derrick Willies (61 Yards Game gegen die Ravens vor Verletzung) und den Kandidaten Ratley, Hyman, Sheehy Guiseppi und Montgomery. Die Gründe für Willies und Jaelen Strong sind schnell erklärt. Willies bringt mit seiner Größe (6-4) eine enorme Red-Zone Gefahr und Physis mit, dazu hat Jaelen Strong bisher das stärkste Camp der Kandidaten. Ratley fehlt leider bisher zu lange im Camp um ihn auf dem Zettel zu haben. Sheehy-Guiseppi ist die Wild-Card als Special-Teams-Waffe, allerdings muss man hier noch abwarten, ob sich die Cinderella-Story bewahrheiten kann. Sheehys Return-TD bleibt aber unvergessen:

Vergleich zur Konkurrenz

  • Elite: Falcons
  • Very Good: Browns, Bucs, Chiefs
  • Above Average: Vikings, Texans, Eagles, Rams, Cowboys, Colts, Bengals, Bears, Chargers
  • Average:  49ers, Raiders, Jaguars, Jets, Dolphins, Seahawks, Titans, Packers, Steelers, Lions, Cardinals
  • Unterdurchschnittlich: Broncos, Patriots, Bills
  • Schwach: Giants, Ravens

Fazit:

Die Wide Receiver sind eine klare Stärke der Browns. Zwei Elite-Starter, dahinter solide Tiefe und Talente. Die Browns kratzen sogar an der obersten Kategorie – einzig Zweifel am Zusammenspiel müssen noch geklärt werden. Wenn dieser Corps größtenteils verletzungsfrei bleibt sind, wird der Dawgpound viel Freude an spektakulären Catches und Touchdowns haben. Innerhalb der Division haben die Browns zweifelsfrei den stärksten WR-Room, vor allem im Vergleich zu den Ravens.


Tight-Ends (4)

  • Starter: David Njoku
  • Backup/Rotation: Demetrius Harris, Seth deValve, Pharao Brown
  • Cut: Rico Gathers, Stephen Carlson, Deane Mik´Quan

Klare Verhältnisse bei den Tight-Ends in 2019. David Njoku geht in seine dritte Saison mit nur 23 Jahren – und man erwartet wie schon letztes Jahr das „Breakout“. Der Firstrounder von 2017 legte im Vorjahr 639 Yards (8th unter allen TE´s) und 4 TD´s auf (PFF 66,2) und untermauerte seinen Anspruch ein Top-TE der Liga zu werden. Hundertprozentig zufrieden kann man dennoch nicht sein – zu oft tauchte er in ganzen Spielen völlig ab (2x gegen Steelers, Falcons, Texans,..). Verbessert dürften weiter seine Blocking-Skills sein, was angesichts der kreativen Play-Calls wichtig wird. Die TE´s der Browns müssen sowohl gute Blocker sein und eine Waffe im Passing-Game darstellen.

Als Blocking TE hatte man im letzten Jahr Darren Fells, der nun durch Demetrius Harris (FA von den Chiefs) ersetzt und vermutlich ein Upgrade darstellen sollte. Harris spielte in der so explosiven Chiefs-Offense kaum eine Rolle und kam auf nur 126 Yards, aber immer 3 TD´s (PFF 61,1). Dorsey draftete ihn einst und sollte ihn daher bestens kennen – hoffen wir also auf ein Comeback des athletischen Harris. Ein souveräner Blocker ist er mindestens.

Dahinter wurde Orson Charles entlassen und zeitgleich Rico Gathers (Cowboys) verpflichtet. Gathers dürfte mit DeValve und P.Brown um die Backup-Rolle kämpfen. DeValve ist zweifellos der talentierteste der Gruppe, schafft es aber bislang nicht fit zu bleiben. Sollten die Browns doch „nur“ drei TE´s mitnehmen wird es eng für ihn, nachdem Pharao Brown ein gutes Camp liefert. Gathers muss in der kurzen Zeit schon überraschen, um den finalen Kader zu schaffen.

Vergleich zur Konkurrenz

  • Elite: Chiefs, Bucs
  • Very Good: Colts, Ravens, 49ers, Eagles, Chargers
  • Above Average: Browns, Vikings, Bears, Broncos, Packers, Steelers, Giants
  • Average:  Dolphins, Seahawks, Titans, Lions, Cardinals, Rams, Cowboys, Bengals
  • Unterdurchschnittlich: Jets, Raiders, Bills, Texans, Jaguars, Patriots

Gefühlt sollten die Browns auch hier das Potential haben eine Kategorie höher zu landen, einzig die Konstanz und Tiefe der Position ist noch zu fraglich. Njoku dürfte von dem stärkeren WR-Corps profitieren und in der Mitte des Feldes für Probleme sorgen. Ob Harris und DeValve den Sprung schaffen, muss man abwarten. Insgesamt haben die Browns aber absolut die Möglichkeiten einen Top-10-TE-Room zu stellen.

 

 

Weiter geht es in Teil 2 mit der Offense: O-Line, RB & Fullbacks…

 

Go Browns!