Position Preview – Teil IV – Secondary & Special Teams
Weiter geht es mit der Unit, die gegen Quarterbacks wie Ben Roethlisberger, Tom Brady oder Russell Wilson den Laden dicht halten muss – die Secondary. Vor zwei Jahren spielten hier noch der gealterte Joe Haden und Jason McCourty. Heute sind die Browns Lichtjahre talentierter und jünger aufgestellt. Da zum 53er Roster auch die Special Teams zählen, betrachten wir diese Gruppe natürlich auch mit.
Cornerbacks (6)
Starter:
- CB1: Denzel Ward
- CB2: Terrance Mitchell
- NB: TJ Carrie
Backups/Rotation
- CB: Greedy Williams, Philipp Gaines
- NB: Eric Murray
Cut: Tavierre Thomas, Lenzy Pipkins, Jhavonate Dean, Robert Jackson, Donnie Lewis Jr (PS)
Man gerät schnell ins Schwärmen, wenn man an das pure Talent der beiden jungen Outside-Cornerbacks Denzel Ward (22 Jahre) und Greedy Williams (21 Jahre) denkt. Die beiden könnten durchaus die nächsten 5-10 Jahren die Säule der Browns-Secondary bilden. Gesetzt ist jedoch zunächst nur Denzel Ward in seiner zweiten Saison. Im Rückblick erscheint Ward´s erste Saison nahezu perfekt:
Denzel Ward is our highest graded rookie cornerback, but where does he rank in our Race for Rookie of the Year?https://t.co/IIp7sc2v3V
(via @PFF_Billy) pic.twitter.com/wP6eE3XPD5
— PFF (@PFF) December 27, 2018
Von den 82 Targets erlaubte er nur 44 Completion und ergaunerte gleich 3 Interceptions und einen Fumble. Sein PFF-Wert war zurecht der Beste aller Rookie-CB´s. Denzel brillierte in Man-Coverage selbst gegen die Top-Receiver, einzig das Tackling im offenen Feld macht weiter Probleme. Das war nicht zuletzt ein Verletzungsgrund und muss im zweiten Jahr dringend verbessert werden.
Neben Ward erwarte ich zu Saisonbeginn zunächst den Veteran Terrance Mitchell als Starter. Mitchell setzte sich schon letzte Saison zunächst gegen EJ Gaines durch und spielte gut, bis seine Verletzung ihn ab Woche 5 herauswarf. Das Comeback gelang erst an Woche 14 und in der halben Saison erreichte er neben einer Interception und einem Fumble einen PFF-Wert von soliden 64,0. Mitchell bietet zunächst vor allem Sicherheit in seiner nun 7. Saison.
Eben jene Sicherheit ist wichtig, um eine Option zu haben, falls Greedy Williams länger für die Transition zur NFL braucht. Über das Talent von Greedy muss man nicht lange diskutieren. In Man-Coverage ist er einer der besten Corner des Colleges gewesen. Seine Probleme im Tackling und auch in Zone Coverage sind jedoch kritisch für das System von Steve Wilks.
Greedy Williams allowed just a 39.3 passer rating when targeted during his career at LSU pic.twitter.com/QlJ3fjiMok
— PFF (@PFF) May 11, 2019
Dahinter dürfte Philip Gaines als Veteran gute Chance haben den weiteren Backup-Spot zu ergattern. Hierbei sei aber klar erwähnt, dass diese Position häufig nach den Waivern umbesetzt wird, sollte ein guter Spieler aus einem anderen Team verfügbar werden. Mit Gaines hat man aber eine sehr ordentliche und bekannte Backup-Option (PFF 64,3).
Deutlich wichtiger wird in der kommenden Saison unter der Regie von DC Steve Wilks die Position des Nickelbacks, der als Passverteidiger die Mitte des Feldes abdecken soll. Man kann durchaus erwarten, dass in über 60% der Snaps die Nickel-Formation gewählt wird. Klarer Favorit für diese Rolle ist TJ Carrie, den man im Vorjahr als FA aus Oakland holte. Zunächst schien diese Liason schwierig, da man Carrie als Outside-Corner versuchte, doch seine Stärke liegt klar im Slot. Die Qualitäten von Carrie auf dieser Position sind kaum zu bestreiten, sein PFF-Wert von 66,9 wird bei einer Full-Time-Rolle im Slot noch verbessert:
Only six full-time cornerbacks didn't allow a TD reception this season (PFF, out of 77 qualified CBs)
Ravens CB Brandon Carr
Texans CB Kareem Jackson
Jaguars CB A.J. Bouye
Browns CB T.J. Carrie
Browns CB Briean Boddy-Calhoun
Saints CB Eli Apple ?— Ian Hartitz (@Ihartitz) January 10, 2019
Carrie muss die Last jedoch nicht allein tragen, denn hinter ihm sind gleich mehrere Spieler als „Hybride“ zwischen Safety und Nickelback anzumerken. Allen voran der 25-jährige Eric Murray, der aufgrund des Trades mit den Chiefs für DE Ogbah nach Cleveland kam. Murray spielte im College Cornerback und bei den Chiefs sowohl Nickel-CB, als auch Safety. Mit einer PFF-Grade von 67,8 zeigte er sein Potential und beeindruckte GM Dorsey. Sowohl im Camp, als auch in den Preseason Games, zeigte er sich als sehr sinnvolle Option zu Carrie im Slot und sogar für die Position des Strong Safety. Solch variable Spieler sind sehr wertvoll für die Planungen der Browns.
Fazit: Sorgen müssen wir uns im Bereich der Cornerbacks nicht machen – das Talent um Denzel und Greedy muss ligaweit keinem Vergleich scheuen. Das Thema Tackling wird sehr prominent, vor allem wenn DC Wilks mehr Zone spielen lässt als erwartet und den jungen CB´s ihrer Stärken beraubt.
Safety (4)
Starter
- FS: Demarius Randall
- SS: Morgan Burnett
Backup/Rotation
- Jermaine Whitehead
- Sheldrick Redwine
Cut: Montreal Meander, Juston Burris, JT Hassel (PS), Tigie Sankoh
Im Vorjahr konnte man diese Positionsgruppe endlich stabilisieren, vor allem dank des Trades für D.Randall, der sich nun auf seiner College-Position wohlfühlt und stark performt.
#Browns S Damarious Randall has solidified the deep middle this year. His ranks among 68 qualifying safeties:
– 4th in tackling efficiency
– 14th in % of targets where he forces an incompletion (18.5)
– 15th in passer rating allowed (70.7)— PFF CLE Browns (@PFF_Browns) November 29, 2018
Sein PFF-Grade von 72,8 bestätigt die starken Leistungen. Damit ist Randall natürlich auch in 2019 gesetzt als primärer Free Safety und kämpft zudem im Contract Year um den ersten großen Vertrag. Ob er nach dieser Saison auch noch bei den Browns bleibt muss man angesichts einiger Verlängerungen abwarten.
Umso wichtiger ist es schon dieses Jahr weitere jungen Spieler zu finden. Daher ist es schon schmerzlich Jabrill Peppers in Richtung New York zu verlieren. Peppers nahm eine tolle Entwicklung im zweiten Jahr und ließ noch weiteres Potential vermuten.
Jabrill Peppers adds value to the Giants' defense, could fill Landon Collins' shoes in 2019
? (via @PFF_Mike)https://t.co/bTowGdF7Nd pic.twitter.com/U3oLMCGOPg
— PFF (@PFF) March 13, 2019
Als Ersatz holte man den erfahrenen Morgan Burnett, der in seine 9.Saison geht. Dorsey und Co. kennen Burnett noch aus den langen und erfolgreichen Jahren in Green Bay. Seine letzte Saison im Pittsburgh war dagegen eher durchschnittlich (PFF 66,7; 30 Tackles in 11 Spielen) und folglich entließ man den 30-jährigen. In Cleveland darf er nun mehr in seiner gewohnten Strong Safety Position spielen und dürfte vor allem gegen das Laufspiel eine Verstärkung sein.
Morgan Burnett is one half of one of the league's best run stopping safety tandems pic.twitter.com/4xeqXXPVZu
— PFF (@PFF) July 3, 2017
Hinter Burnett wird der Konkurrenzkampf durchaus groß, leider aber nicht qualitativ berauschend. Rookie Sheldrick Redwine wäre ein spannender Kandidat für eine größere Rolle, hat nach allen Berichten und Eindrücken aber noch größere Probleme mit der Gewöhnung an das Tempo und Niveau der NFL. Jermaine Whitehead dagegen dürfte in der Rotation reichlich Snaps sehen, dazu ist er ein starker Special Teamer und dürfte damit den Kaderspot sicher haben. Ob und inwiefern er sogar Starter werden könnte, bleibt aber fraglich. Halb dazuzählen muss man natürlich noch Eric Murray, der ein Hybrid zwischen Nickelback und Safety ist und in der Box spielen wird. Daher ist es durchaus möglich, dass die Browns zunächst „nur“ 9 Spieler aus der Secondary mitnehmen und auf Waiver nach Ergänzungen Ausschau halten. JT Hassel hat kleine Außenseiter-Chancen, wird aber eher in die Practice Squad wandern.
Vergleich zur Konkurrenz
- Elite: Jaguars, Ravens,
- Very Good: Chargers, Colts, 49ers, Cowboys, Vikings, Bills, Saints
- Above Average: Browns, Jets, Rams, Redskins, Bears
- Average: Steelers, Dolphins, Falcons, Packers, Broncos, , Patriots, Cardinals, Giants, Lions, Bengals, Panthers
- Unterdurchschnittlich/schwach: Chiefs, Raiders, Bucs, Texans
Fazit: Die Browns-Secondary ist teils ulta-talentiert, aber eben auch verdammt jung und unerfahren besetzt. Wie die Unit letztlich performed hängt maßgeblich davon ab, wie DC Steve Wilks die Stärken der Cornerbacks nutzen kann. Dazu muss sich zeigen, ob nach dem Abgang von Peppers ein halbwegs gleichwertiger Ersatz gefunden werden kann. Dann wäre die Secondary eine der besseren der Liga, dürfte aber stärkere Schwankungen unterliegen.
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Special Teams
Starter:
- Kicker: Austin Seibert
- Punter: Britton Colquitt
- Long Snapper: Charley Hughlett
Cut: K Greg Jospeh, P Jamie Gillian
Man könnte ein sehr langes Kapitel zu den Special Teams schreiben, da die Browns im Vorjahr hier insgesamt die schlechteste Unit der NFL unter ST-Coach Amos präsentierten. Folglich musste dieser gehen und Mike Priefer aus Minnesota übernahm.
Die Kicker-Rochade ist mit Preseason-Spiel 3 hoffentlich beendet – dort überzeugte Rookie Austin Seibert mit 4/4 Field Goals (53 Yarder long) und zeigte endlich die Souveränität, die man aus dem College gewohnt war.
Auf Punter wäre es eine kleine Sensation, wenn man sich für den Scottish-Hammer entscheidet, der durchaus beeindruckte und auf dem Practice Squad schnell abhanden kommen könnte. Klarer Favorit ist jedoch der erfahrene Colquitt
Fazit:
Kein Ranking an dieser Stelle, jedoch sollten die Browns unter Priefer und mit mehr Fokus von GM Dorsey diese Unit insgesamt verbessert haben. Ziel muss es sein, dadurch keine Spiele mehr zu verlieren (Saints, Raiders,…)
Go Browns!