Week 14 Preview – Garbage Time

7. Dezember 2019 1 Von Mike

Es ist Dezember und die Playoff-Hoffnungen bestehen nur noch für Voll-Optimisten. Verzeiht uns daher eine relativ kurze Vorschau auf das Heimspiel gegen die Bengals.

Week 13 Review: Bengals > Browns

Während die Bengals das 0-16 mit dem Sieg gegen die Jets abwendeten, beendeten die Steelers die letzten Träume der Brownsfans. Cincinnati bestätigt dabei den klaren Auswärtstrend. Blicken wir auf die letzten Partien:

  • 10:17 @Raiders
  • 10:16 vs.Steelers
  • 22:6 vs. Jets

Schon gegen die Raiders staunten viele als die Bengals auswärts bis in das vierte Viertel mit nur 4 Punkten hinten lagen, aber offensiv mit Finlay in den letzten Drives zwei Turnover produzierten. Gegen die Steelers gewinnt man ohne den QB-Tausch auf Hodges vermutlich sogar. Erst die späten Drives drehten das Spiel zugunsten von Pittsburgh, da Cinci offensiv nicht nachlegen kann.

Genau dieses offensive Element kehrte am Sonntag durch den QB-Tausch zurück auf Veteran Andy Dalton zurück. 243 Passing Yards, kein Turnover reichten am Ende zu zwei TD´s und 2 Field Goals. So viele Punkte gab es offensiv seit Woche 5 nicht mehr. HC Zac Taylor kann mit Dalton nun sein Scheme besser spielen und das Team wirkt auf mehreren Ebenen immer gefestigter. Defensiv ließ man in den letzten 3 Spielen auch nur 13 Punkt im Schnitt zu.

Bei der Pleite der Browns möchte ich drei Punkte herausstellen:

  1. Schweizer (O-Line) Käse: Die Line erlebte einen grauenhaften Rückschritt am Sonntag. Die gute Steelers-Front dominierte so sehr wie ich es lang nicht gesehen habe. Ohne LT Robinson und mit dem formschwachen RT Hubbard waren die Edge-Rusher TJ Watt und Bud Dupree permanent nach kürzester Zeit bei Mayfield. Der wurde nicht nur 5 mal gesackt, sondern noch mehrmal getroffen und stand fast immer unter Druck. So kann kein Pass-Spiel entstehen. Die Tackle und auch RG Teller muss man nicht nur gegen die Bengals beobachten, sondern in der Offseason unbedingt verbessern.
  2. Ins eigene Bein schießen: Die zahnlose Defense war beängstigend, aber angesichts der Ausfälle leider zu erwarten. Das Problem ist zum Teil aber selbstgemacht. Wer in den letzten 1,5 Jahren DE Carl Nassib, DE Ogbah und vor allem Genard Avery ohne nennenswerten Gegenwert vom Hof jagt muss sich nicht wundern wenn die Tiefe nicht gegeben ist. Dazu hat man sich unmittelbar vor der Partie ohne Not von DR Devaroe Lawrence getrennt, der solide spielte und S Randall aus unbekannten Gründen zu Hause gelassen. Folglich war auch die Secondary um Burris und Redwine überfordert. Kaderplanung und Management sind eine Katastrophe!
  3. In-Game-Adjustments unbekannt: Gute Coaches justieren während einer Partie den Plan. Tomlin erkannte nach ersten erfolglosen Drives, dass er offensiv die Browns tief attackieren muss mit der wackeligen Secondary und defensiv aufgrund der Dominanz an der Line die Box vollstellen kann, da kein vertikales Element droht. Und Kitchens? Spielte 60 Minuten seinen Game-Plan durch, auch als er nicht mehr funktionierte. Warum keine No-Huddle-Offense, um die starke Steelers-D aus dem Konzept zu bringen? Das Coaching erlebte ebenfalls einen schlimmen Rückschritt.

Matchups & Vorteile

Browns Passing Offense vs Bengals Passing Defense

  • LDE Carlos Dunlap vs. RT Chris Hubbard
  • WR Landry / Beckham vs. CB Dennard/Webb

Natürlich wird das Matchup entspannter und leichter als in der Vorwoche. Qualitativ sind die Bengals weder im Pass-Rush mit 6,6% adjusted Sack-Rate (#23) gut, noch ist die Secondary gefährlich (nur 5 INT, Passer Rating 100,4). Folglich ist dies die drittschlechteste Defense laut FootballOutsiders mit einem DVOA von 14,3%.

Die Browns müssen Baker besser schützen. Die 4 Sacks gegen Darnold waren Saisonbestleistung. Einige Matchups werden hier spannend. Dunlap gegen Hubbard und Geno Atkins gegen Tretter/Bitonio sind keine Selbstläufer. Wenn Robinson ausfällt dürfte auch Sam Hubbard gegen McCray gut aussehen.

Vorteil: Knapp Browns – eigentlich sollte das eine klare Sache sein. Doch die alarmierende Schwäche der Line gegen einen besser werdenden Pass-Rush macht mir Sorgen. Landry und Beckham sollten gute Matchups nutzen können

Browns Rushing Offense vs. Bengals Rushing Defense

Die Rushing Defense der Bengals rangiert laut FootballOutsiders nur auf auf Rang 27. Die Total Stats bestätigen dies. Cinci lässt mit 4,8 Yards per Carry die viertmeisten Yards zu. Doch auch hier ist der Trend aufwärts zu erkennen. Gegen LeVeon Bell waren es letzte Woche nur 3,2 Yards und 62 Rushing Yards insgesamt.

Die Browns sollten das Matchups mit größerem Run-Fokus nutzen. Das Duo Chubb / Hunt überzeugte gegen fast jeden Gegner. Die Line spielt auch hier besser Run-Blocking als in Pass Protection.

Vorteil: Browns – Chubb dürfte die 100 Yards erneut knacken.

Bengals Passing Offense vs. Browns Passing Defense

Mit Andy Dalton lebt die Offense wieder. Ein bisschen „Fitzmagic“-Mentalität macht Dalton besonders gefährlich. Der spielt jetzt vollkommen frei und ohne Druck auf um sich in das Schaufenster der Free Agency zu stellen. Das Passspiel gegen die mäßige Jets-Defense war auffällig vertikal und aggressiv. Mit den physischen WR Tyler Boyd und Auden Tate hat man auch die Waffen. Möglicherweise kehrt auch Speedster John Ross zurück. Im Passing Game darf man trotz etlicher Drop nicht die beiden TE´s vergessen. Eifert ist endlich fit und Uzomah als zweiter TE eine beliebte Waffe.

Die Secondary der Browns dagegen macht Sorgen. Ward und Greedy waren zuletzt beide sehr anfällig für Flaggen und Missed Tackles. Die Receiver-Typen der Bengals sind dazu eben passend zu den Problemen. Mit der Rückkehr von Randall sollte mehr Sicherheit einkehren.

Vorteil: Bengals – ich fürchte wirklich die Passing-Power eines Dalton mit diesen Receivern und dem aggressiven und vertikalen Scheme. Ich fürchte reichlich zugelassene Yards, Tackling-Probleme und Flags.

Bengals Run Game vs Browns Rushing Defense

Mit Joe Mixon haben die Bengals zwar einen wirklich guten Running-Back, aber hinter einer schwachen Line schafft er nur magere 3,6 Yards per Carry (27th). Die O-Line verschafft ihm mit 3,52 die zweitwenigsten Line-Yards – volle 25% seiner Läufe werden „stuffed“, also schon vor oder an der Line gestoppt (32nd). Das jagt keinem Team Angst ein.

Die Browns dagegen lassen mit 4,7 Yards per Carry zu viel zu, dabei muss man jedoch beachten, dass die Browns mit Ravens, Titans, Bills, 49ers und Seahawks sehr viele Top-10-Run-Teams im Schedule hatte.

Vorteil: Browns – mir macht das Laufspiel der Bengals keine Sorgen. Während die Line besser im Bereich Pass-Protection wird, schafft man Mixon weiterhin keinen Platz.

Prediction

Lassen wir uns nicht vom puren Record ablenken. Die Bengals zeigten in den letzten 3 Spielen richtig guten Football, der mit der Rückkehr von Dalton nun ein gefährliches Element dazu gewann. Ein Dalton der aggressiv und frei agieren kann darf nicht unterschätzt werden. Dazu scheint sich die Defense zumindest gegen mäßige Offenses wirklich finden und lassen weniger als 2 TD´s pro Spiel zu.

Das soll keine vorweggenommene Ausrede für Kitchens und die Browns sein, denn die Qualität im Roster der Browns ist immer noch deutlich höher. Die Frage wird sein, wie man nach dem quasi Playoff-Aus auftritt?

Die Buchmacher sehen die Browns zu Hause dennoch als sehr klaren Favoriten. Der Spread von -8,5 ist deutlich, zudem erwartet man einen Low-Scorer mit einem Over/Under von 40,5. Hier würde ich aufgrund der Ausgangslage widersprechen.


Ich erwarte ein munteres, offensives Spiel. Die Browns sollten ein starkes Run-Game aufziehen können, um dann vor allem gegen die mäßigen Cornerbacks endlich Beckham und Landry ins Spiel zu bringen. Baker dürfte mehr Zeit haben und die Matchups offensiv gefallen mir.

Gleichzeitig erwarte ich defensiv einige Probleme. Die physischen Receiver Boyd, Tate, Eifert und Uzomah sind genau Horror für unsere Tackling-Sonderschüler. Dazu geht es einfach für die Bengals um wenig, daher erwarte ich Zac Taylor im Coaching aggressiv und vermute er wird die wackelige Secondary attackieren.

Am Ende sehe ich die Browns knapp vorn in einem High-Scorer.

Browns 27 Bengals 24

Go Browns!