Week 3 Preview – Teil 1: Gang Green und der Redhead of the Future
Die Achterbahnfahrt der Gefühle in der noch jungen Browns-Saison geht nach nur 5 Tagen direkt weiter. Die herzzerreißende Niederlage muss schnell verdaut und aufgearbeitet werden, denn bereits zum Thursday Night Game geht es gegen die New York Jets im heimischen First Energy Stadium.
In Teil 1 des Previews stellen wir den Gegner vor und betrachten die wichtigsten Veränderungen zum Vorjahr, sowie den Saisonstart der Jets. Wie gewohnt gibt es im zweiten Teil die Analyse der wichtigsten Matchups, damit die Browns endlich nach 19 Spielen wieder einen Sieg feiern können.
Die Jets – der Underdog mit Überraschungspotential
Der „kleine Bruder der Giants“ – genau das hören Jets-Fans vermutlich nur ungern. Während die Giants in den letzten 11 Jahren immerhin zwei Mal im Superbowl standen und zuletzt 2011 gewannen, warten die Jets seit mittlerweile 8 Jahren auf eine Playoff-Teilnahme, den Superbowl konnten sie noch nie gewinnen.
In ihrer Underdog-Rolle wissen die Jets jedoch öfters zu überraschen. In der Vorsaison sahen viele die Jets als eines der schlechtesten Teams an, doch in Week 5 stand man plötzlich mit einem respektablen 3-2 Record da. Danach konnte Gang Green aber nur noch zwei Siege einfahren und beendete die Saison mit 5-11.
Ganz unglücklich ist man mit dem Ausgang der Saison wahrscheinlich nicht, denn die Jets brauchten dringend einen Quarterback mit Zukunftsperspektive, nachdem man mit dem Experiment Christian Hackenberg/Bryce Petty kläglich scheiterte und Veteran Josh McCown steil auf die 40 zugeht. Folglich hieß es im April: „With the 3rd Pick of the 2018 NFL Draft the New York Jets select:
With the 3rd pick in the 2018 NFL Draft, the @nyjets select QB Sam Darnold. pic.twitter.com/TrDmigJbGy
— FOX Sports: NFL (@NFLonFOX) April 27, 2018
Kleine Taktikstunde mit den Jets
Welcher Typ Gegner erwartet die Browns am Donnerstag?
Defensiv müssen sich die Browns nicht allzu sehr umstellen in der kurzen Woche, denn auch die Jets spielen eine West-Coast-Offense, die gut zu Sam Darnolds Fähigkeiten und dem Receiving-Corps passt. Kurze, schnelle Passkonzepte mit dem Ziel Darnold in einen Rhythmus zu bringen prägen die Offense. Froh dürften die Browns darüber sein, dass die Jets nahezu keinen Wert auf das Einbinden der Tight-Ends in das Passing-Game legt. Diese Offense etabliert gern zunächst das Run-Game mi Powell und Crowell und nutzt Darnold größte Stärke mit guten Playaction-Elementen. Besonders gefährlich ist Darnold dabei, wenn er die Pocket verlässt:
Love everything about this from Darnold – he could've taken the checkdown to Powell but remained calm, got out of the pocket and delivered a beauty (that was dropped) pic.twitter.com/KJZhrxxC64
— Connor Rogers (@ConnorJRogers) September 18, 2018
Die Browns-Offense wird am Donnerstag erstmals in 2018 auf eine 3-4 Defense treffen. Diese hatte in 2017 große Probleme Pass-Rush zu generieren (nur 28 Sacks für Rang #28). Während die starke D-Line gut gegen den Run performed (PFF #11 Ranking), generieren die mäßig talentierten Edge Rusher schlicht zu wenig Pass Rush. Folgerichtig schätzt PFF den Pass-Rush der Jets als den schwächsten der Liga ein. In den ersten beiden Spielen schafften die Jets 4 Sacks, der Trend scheint sich also fortzusetzen – Angsteinflößend ist dieser Pass-Rush nicht. Folglich muss HC Todd Bowles häufig aggressiv agieren und den Blitz callen. Wesentlich talentierter ist dafür die Secondary mit dem #5-Pick aus 2016 Jamal Adams und Rams-Neuzugang CB Trumaine Johnson. PFF mag die Secondary dagegen weniger als ich, sie ranken sie nur auf #22.
Die Jets in 2018 – Ernüchterung nach Traumstart
Nach einem furiosen 48-17 in Detroit herrschte maximale Euphorie bei den Anhängern von Gang Green. Die Dolphins holten die Jets im heimischen MetLife-Stadium jedoch hart auf den Boden zurück durch ein 20-12. Welche Spieler stachen dabei positiv und negativ heraus?
#Jets ranked in top 10 through two weeks:
Defense
Darron Lee, 92.0 (1st LB)
Jamal Adams, 82.9 (7th S)Offense
Quincy Enunwa, 81.7 (10th WR)
Brian Winters, 75.2 (6th G)
Isaiah Crowell, 71.9 (T-9th RB)Special Teams
Andre Roberts, 77.8 (T-2nd KR/PR)— PFF NY Jets (@PFF_Jets) September 18, 2018
Nach zwei Spielen fielen folgende Dinge auf dem Spielfeld besonders auf:
- Es muss durch die Luft gehen gegen die Jets-D: Sowohl gegen die Lions als auch gegen die Dolphins zeigte sich die Front-7 stark gegen das gegnerische Laufspiel. Gerade mal 39 Yards erliefen die Lions, 78 Yards die Backs aus Miami, was deutlich unter der magischen 5,0 Yards-per-Carry-Grenze lag.
- Pressure still a Problem: Wie bereits erwähnt haben die Jets Probleme den QB unter Druck zu setzen. Das wurde besonders gegen Tannehill offensichtlich, der hinter einer durchschnittliche Line (#20) teilweise Zeit für einen Kaffee hatte, um den Ball loszuwerden. Das ist selbst für die gute Secondary kaum zu covern.
- Playmaker? Fehlanzeige. Auf den Skill-Positions sind die Jets nicht mit Top-Level-Talent ausgestattet. Sie haben GUTE Receiver mit Enunwa und Anderson, GUTE Running-Backs mit Powell und Crowell, aber keinen wirklich konstanten Playmaker wie die vorigen Browns-Gegner. Sam Darnold macht den Jets Hoffnung, hat aber wenig echte Waffen.
- Starke Special Teams. Die Jets punkteten in beiden Spielen durch Returns (2 TD´s) und kreierten beeindruckende 35,8 Yards pro Return (Browns bei 17,8 Yards per Return). Lachland Edwards im Punt-Return und Andre Robert im Kick-Return sind echte Waffen, die dem miesen Browns-ST Sorgen bereiten sollten.
- Turnover-Defense: Ähnlich wie die Browns kann sich die Jets-D damit brüsten reichlich Turnover zu erzwingen. Nach den famosen 5 INT´s gegen Stafford folgten immerhin 3 forced Fumbles gegen Tannehill. Die Browns sollten gewarnt sein.
Zwischenfazit
Die Browns gehen durchaus zurecht als leichter Favorit in das Spiel mit einem Spread von -3. Mit den New York Jets kommt ein Gegner nach Cleveland der reichlich Parallelen zu den Browns aufweist. Die Jets haben eine durchaus talentierte Defense, denen einzig ein guter Pass-Rush abgeht. Offensiv sind die New Yorker natürlich höchst abhängig von der Tagesform ihres Rookie-QB´s Sam Darnold. Eben jener Darnold wird den Browns nur zu gern zeigen wollen, dass er der legitime #1-Pick im Draft gewesen wäre. Das Duell mit Baker Mayfield werden wir (leider) noch nicht sehen.
Nun kennt ihr die Jets ein wenig besser, im nächsten Teil beleuchten wir genauer die Matchups, die den Schlüssel zum Sieg darstellen und geben eine Prognose zum Ausgang ab.
Ein Fun-Fact aber schon vorweg: Die Siegchancen sind groß, denn wenn Hue Jackson mit den Browns NICHT am Sonntag spielte sind wir noch 1-1. In diesem Sinne:
Go Browns!
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