Week 6 Preview – Teil 2: Key Matchups und Prognose

13. Oktober 2018 1 Von Mike

Wir haben im ersten Teil festgestellt, dass mit den Chargers ein starkes Team mit Winning-Record in das Firstenergy-Stadium kommt, welches aufgrund einiger Verletzungen aber defensiv anfällig ist. Im heutigen Teil blicken wir auf einige wichtige Elemente und Matchups, die entscheidend aus Browns-Sicht für den dritten Saisonsieg sind.

  1. Limit Rivers Short-Passing-Game

Philip River zu “stoppen” ist alles andere als leicht. Der 36-jährige spielt auch dieses Jahr äußerst souverän und findet schnell seinen Rhythmus im Passing-Game. Die Browns hatten dieses Jahr mit Drew Brees und Ben Roethlisberger gleich zwei Veteran-QB´s „ärgern“ können, die ein ähnliches Qualitätslevel aufweisen.

Was zeichnet Rivers besonders aus? In den ersten Wochen ist er der beste QB unter Druck:

Erfreulicherweise ist unser Baker gleich auf Platz 3, doch unsere Defense sollte vorgewarnt sein, dass Rivers auch unter gutem Pass-Rush bisher nahezu perfekt abliefert. Der Blick auf die Stats zeigt:

  • #5 in Passing-Yards per Attempt mit 8,6 (Browns #25 mit 6,8)
  • #2 in Passing-Touchdowns mit 13 (Browns #26 mit 5)
  • #2 mit nur 2 Interceptions (Browns #16 mit 5)
  • #3 mit 116,5 Passer-Rating (Browns #30 mit 73,6)

Das Matchup gegen die Browns-D ist dabei auch für Rivers fordernd. Die Browns ließen, auch bedingt durch die langen Spiele, bisher schon 1407 Passing Yards zu (#25), dafür aber erst 7 Touchdowns (#7) und ein Passer Rating von 74,2 (#2). Das ist überragend, vor allem wenn man die Anzahl der Interceptions (#3 mit 8 INT) und Sacks (#10 mit 14 Sacks) berücksichtigt.

Prognose: Wiederholt sich der Trend der Saison, dass die Browns zwar massig Yards durch die Luft zulassen, aber den Gegner vor der Endzone stoppen oder Turnover erzielen? Ich denke das ist gut möglich, vor allem wenn die Secondary um Ward und Gaines erneut zur Hochform aufläuft und die D-Line gegen eine mäßige O-Line konstant Druck aufbaut.

 

  1. Stop the Run-Game

Beeindruckt von dem starken Passing-Game? Das Run-Game ist nicht minder beeindruckend.

Wie man sieht sind beide RB´s nicht nur stark im Rushing, sondern auch echte Waffen im Passing-Game. Besonders nahe der Redzone setzt Rivers gern schnelle Pässe und Screens ein, um seine Playmaker in günstigen Matchups zu bringen.

Besonders stark dabei sind die die Yards after Contact. Hinter einer mäßigen O-Line schaffen diese Backs beeindruckende Plays nach dem ersten Kontakt. Die Browns sollten Sonntag besser ihr bestes Tackling auspacken:

Ein Beispiel für die Gefahr des RB-Duos im Passing Game ist hier zu sehen bei dem Touchdown von RB Austin Ekeler:

Die Browns-D zeigte sich in den letzten Spielen etwas anfälliger gegen eigentlich laufschwächere Teams wie die Raiders und Ravens. Mit 583 zugelassen Rushing-Yards (#22), 4,1 Yards per Run (#16) und vier zugelassenen Rushing-TD´s (#16) rangieren die Browns hier im Mittelfeld der Liga.

Prognose: Die Chargers RB´s könnten einen weiteren starken Tag haben mit dem Matchup gegen die nachlassende Run-D der Browns. Ich fürchte hier vor allem die Flexibilität der Chargers, die kaum ausrechenbar sind mit den zwei Backs. Die Defense ist hier besser ultra-aufmerksam.

  1. Offensive Creativity: Run & Pass

Kein wirkliches Matchup, aber ein Key-to-Victory ist das Playcalling von OC Todd Haley und damit einhergehend die mangelnde Ausgewogenheit der ersten Wochen.

Auch mit Baker Mayfield under Center haben die Browns merkwürdige Phasen im Spiel.

Ein Beispiel gegen die Jets:

Drive 1 : Pass only – Drive 2: Pass only – Drive 3: Run only

Haley scheint in seinen Playcalls noch nach der richtigen Mischung zu suchen. Besonders auffällig ist dabei, dass nahezu alle „kreativen“ Plays wie End-Arounds, Screens und Fakes katatastrophal schiefgehen. Ein Beispiel?

Die Browns-Offense sieht mit Baker Mayfield bereits deutlich besser aus. Dennoch scheint hier noch reichlich Luft nach oben. Ich würde mir wünschen die Browns spielen gegen eine anfällige Chargers-D noch häufiger No-Huddle und mit viel Tempo. Hier scheinen schon in den ersten Spielen Bakers Stärken besonders hervor zu kommen. Wenn die Browns mit Tempo das Feld runter marschieren, scheinen sie schwer zu stoppen. Das war beim einzigen TD-Driven gegen die starke Ravens D super zu sehen:

Prognose: Der Gameplan gegen die #9 Rushing-Defense und #19 Passing-D scheint klar zu sein. In der Luft sind die Chargers scheinbar anfälliger, nicht zuletzt wegen dem fehlenden Pass-Rush. Baker dürfte also erneut viele Passing-Attempts bekommen. Werden die Browns besser in den kreativen Offensiv-Elementen? Besser wäre es nach dem Ausfall von Rashad Higgins. Wirklich daran glauben mag man aktuell nicht.

 

  1. DE Melvin Ingram vs. LT Desmond Harrison

Ein wichtiges One-on-One-Matchup scheint das Duell unseres LT Desmond Harrison und dem Pass-Rush-Specialist Melvin Ingram III. Wir Browns-Fans können uns glücklich schätzen, dass Star-DE Joey Bosa nicht rechtzeitig fit wird für seine Rückkehr nach Ohio. Somit gibt es nur einen Teil des dominanten Pass-Rushes.

Melvin Ingram ist mit 2,5 Sacks bisher etwas unter den Erwartungen zurück, wie die gesamte D-Line. Man sollte die Qualitäten von Ingram aber keineswegs unterschätzen:

Und wie viele wissen – die Sacks allein sagen nicht alles. Ingram ist nach 5 Wochen in den Top-10 in Sachen QB-Hits auf einem Niveau mit Myles Garrett:

LT Harrison ist bisher die größte positive Überraschung der Browns. PFF gradet ihn nach den ersten Wochen als Top-15 Left-Tackle – überragend für den undraftet Rookie, der in der Preseason keinen Snap als LT sah. Dennoch – gegen starke Pass-Rusher wie letzte Woche Terrell Suggs wird es immer wieder mal größere und kleinere Probleme geben. Gegen Suggs waren es die Bull-Rushes, die Probleme bereiteten:

Prognose: Kein leichtes Matchup für unseren Rookie, aber die letzten Wochen stimmen optimistisch, dass man Ingram unter Kontrolle halten kann für den Großteil der Plays. Dazu hilft es natürlich auch, dass Baker Mayfield schnelle Entscheidungen trifft und insgesamt einen schnellen Release hat.

 

  1. Red-Zone-Efficiency

Die Browns haben bisher die zwei Saisonsiege (und das Remis) errungen, indem man primär die Turnover-Battle klar gewann. Gegen eine wenig fehleranfällige Chargers-Offense kann man das kaum erwarten.

Umso wichtiger wird es die Drives effizienter zu beenden. Wir zählen mal die Drives unter Baker zusammen, die mit Punkten endeten:

  • Jets: 2 FG, 2 TD
  • Raiders: 2 FG, 5 TD
  • Ravens: 2 FG. 1 missed FG, 1 TD

Das ist keineswegs schlecht, aber die Effizienz kann definitiv verbessert werden. Dagegen sind die Chargers bisher absolut Spitze in der Conversion von guter Field Position zu Punkten. Nicht zuletzt wegen den starken RB-Duo Gordon/Ekeler, die allein für 9 der 16 Touchdowns verantwortlich sind (3 Rushing, 6 Passing).

Prognose: Die Chargers nahe oder in der Red-Zone zu stoppen wird der wahrscheinlich wichtigste Key-to-Victory in einem zu erwartenden High-Scoring-Game. Wer effizienter seine Drives beendet, wird als Sieger vorhergehen. Ironischerweise sind beide Teams auch dazu gezwungen, denn sowohl Kicker Sturgis bei den Chargers, als auch K Greg Joseph sind alles andere als souverän bei Field Goals.

Der Blick in die Glaskugel – Playoff-Contender Browns coming?

Steht des Dramas sechster Akt bevor oder gönnen uns die Browns einen ruhigeren Abend? Viel deutet auf Ersteres hin. Die letzten Spiele waren bereits sehr eng, allem voran das dramatisch geblockte Field Goal von Jamie Meder zum ersten Sieg unter Hue Jackson. Letztes Jahr dann eine 10-19 Pleite unter einem desolaten Deshone Kizer.

Das alles ist Vergangenheit, die Chargers und Browns begegnen sich 2018 auf Augenhöhe. Während die Browns in der Defense Vorteile haben, ist die Chargers-Offense sicher noch ein Level höher anzusiedeln.

Für die Browns gilt es die beiden starken RB´s unter Kontrolle zu halten und Rivers nicht zu aggressive zu attackieren, um keine großen Lücken in der Passing-D zuzulassen. Es wird ein schmaler Grat, den Gregg Williams wählen sollte.

Auf der Gegenseite müssen die Browns sicher mehr Punkte auf Board bringen als gegen die Ravens und vermutlich auch Jets. Obwohl die Chargers bisher anfälliger gegen den Pass sind, sollte das Run-Game eine Basis bilden um eine gesunde Time-of-Possesion zu erreichen und unsere Defense nicht zu lang auf dem Feld zu lassen.

Prognose:

Ich erwarte ein High-Scoring Game, in dem letztlich die Effizienz in der Red-Zone entscheidet – und auch die Special Teams könnte eine ungewollte große Rolle spielen. Letztlich gefallen mir die Browns defensiv zu gut und auch die Offense dürfte gegen eine mittelmäßige D marschieren können. Dazu der Home-Field-Advantage mit einer elektrisierten Dawgpound.

Browns 28 Chargers 27

Go Browns!