Week 7 Preview – Teil 1: Magical oder fauler Zauber?

18. Oktober 2018 1 Von Mike

Zurück auf dem harten Boden der Realität nach dem Week-6-Debakel, stehen die Browns vor einem weiteren Wendepunkt in der Saison. Gegen die ebenfalls schwächelnden Tampa Bay Buccaneers steht nicht mehr und nicht weniger als die letzte kleine Playoff-Hoffnung vor dem Spiel.

Daher macht es natürlich viel Sinn den Gegner genauestens zu betrachten. In Teil 1 stellen wir die Bucs vor und sprechen über die Schemes und den Saisonstart. In Teil 2 analysieren wir die Key-Matchups und geben einen ersten Ausblick zu den Siegchancen der Dawgpound.

Tampa Bay – Die Piraten ohne klaren Kapitän

Es scheint schon wieder eine kleine Ewigkeit her. Die Buccaneers waren in der Preseason eines der Hype-Teams. Nach einer enttäuschenden 5-11-Saison in 2017 investierte man in Tampa massiv in die Defense mit Stars wie Jason Pierre-Paul und schien für manche aufgrund der vielen talentierten Spieler als einer der Sleeper für die 2018-er-Saison.

Wer früh auf den Hype-Train aufstieg fühlte sich definitiv bestätigt, als die Bucs trotz (oder wegen) des designierten Backup-QB´s Ryan Fitzpatrick furiose Auftraktsiege in New Orleans und gegen den amtierenden Superbowl-Champions aus Philadelphia feierte.

Seither setzte es jedoch drei Pleiten in Folge:

  • @Saints: 48-40 (W)
  • Eagles 27-21 (W)
  • Steelers 27-30 (L)
  • @Bears 10-48 (L)
  • @Falcons 29-34 (L)

Seit Woche 4 darf Jameis Winston erneut den Posten des Starting-QB bekleiden. Das ist keineswegs umstritten, wenn man den offensiv starken Saisonstart bedenkt.

Browns vs. Bucs – was sagen die Stats?

Die Wahrheit liegt natürlich nicht nur in den blanken Zahlen, aber sie helfen zweifellos eine erste Orientierung zu erlangen und die Verortung beider Teams zu erleichtern:

Offense

Kategorie
Buccaneers (Rank)
Browns (Rank)
Points per Game
28,2 (8th)
21,3 (23rd)
Passing Yards
368,4 (1st)
228,5 (23rd)
Run Yards
80,2 (31st)
137,7 (5th)
3rd-Down Conversion
44,2%
33,6%
TD´s
18
14
Time of Possesion
29:16 mins
31:30 mins
Turnover-Ratio
-6
+7 (1st)

 

Defense

Kategorie
Buccaneers (Rank)
Browns (Rank)
Points allowed
34,6 (32rd)
25,2 (20th)
Pass Yards allowed
355,6 (32rd)
268,3 (20th)
Run Yards allowed
84,2 (5th)
138,2 (29th)
Sacks
9 (29th)
15 (16th)
3rd-Down Conversions allowed
42,8%
31,3 %
Passer Rating allowed
129,5 (32rd)
76,8 (2nd)

 

Extremer könnten die Gegensätze kaum sein. Während die Browns stark im Run-Game und in der Pass-Defense sind, können die Bucs stark im Passing-Game und der Run-Defense überzeugen. Die größten Schwächen der Defense treffen auf die jeweilige Schwäche der gegnerischen Offense. Die Stärke der Offense trifft auf die gegnerische Stärke der Defense.

Taktikschule Buccaneers

Die Offense der Buccaneers bedeutet eine ziemliche Umstellung für die Browns-D im Vergleich zu den ersten Wochen. Bisher spielten die Browns primär West-Coast-Offenses mit Fokus auf dem Kurzpass-Spiel und einem gesunden Verhältnis zum Run-Game. Nun sind die Bucs das komplette Gegenteil. Die sehr vertikale Offense von Dirk Koetter stellt ein Extrem in der Liga dar, kaum ein anderes Team geht so oft „tief“ mit seinen Pässen auf die starken Receiver wie Deshean Jackson und Mike Evans. So auch hier gleich im ersten Play gegen die Eagles:

Das führt zu großen Herausforderungen für die O-Line die dem QB relativ viel Zeit verschaffen muss. Ein weiteres wichtiges Element der Bucs-O sind die beiden Receving-TE´s Cameron Brate und OJ Howard, die gern im Play-Action-Game eingebaut werden.

Der Blick auf die häufigsten Formationen zeigt wie bei den Browns die Mehrheit von 11-Personell mit 3 WR bei 67% der Plays (Browns 70%). Dank der zwei starken TE´s ist die zweithäufigste Formation 12 Personnel mit 14% (Browns 16%).

Defensiv ist die zu erwartenden Grundordnung nicht so leicht zu erahnen nach der Entlassung von DC Mike Smith, auch wenn die Entlassung nicht wirklich überraschend kommt:

Neuer DC wird der LB-Coach Mark Duffner, der die Transformation der Bucs-D von einer 3-4 auf eine 4-3-Defense vorantreiben wird. Unter Mike Smith stellte die Defense eine wenig aggressive und wenig komplexe Aufgabe für gegnerische Offenses dar, wodurch speziell im Passing-Game die Bucs so anfällig wurden.

Zwischenfazit – wer gewinnt das Duell der Extreme?

Wie bereits erwähnt bringt das Spiel viele Extreme mit sich, die in den einzelnen Matchups keineswegs klar zu sein scheinen, wodurch das Gesamtergebnis schwer vorhersagbar ist.

Entscheidend wird sein, welche Teambereiche Steigerungen zu den Vorwochen zeigen können und somit näher am vorhandenen Potential spielen. Die Bucs-D ist als siebtteuerste Defense der NFL nicht schlecht besetzt, hatte aber neben mangelnder Individualform auch schlicht Offensiv-starke Gegner wie die Saints, Steelers oder Falcons.

Beide Teams hatten je ein Katastrophenspiel – die Browns erst letzte Woche gegen die Charger, die Bucs in Week 4 bei den Bears. Ansonsten haben beide Teams immer mindestens lange um den Sieg gekämpft.

Man kann also auch vor Betrachtung der individuellen Matchups sagen, dass die Browns zwar im Vergleich zur Vorwoche einen Gegner vor der Brust haben, der uns besser liegen sollte, aber keineswegs einen Selbstläufer.

Go Browns