Combine Recap Tag 1 & 2

3. März 2019 0 Von Mike

Zwei Tage sind rum in Indianapolis – wir haben fleißig geschaut und rekapitulieren die Performances aus Sicht der Browns. Wer dürfte seine Chancen verbessert haben – wer fällt aus unserem Radar?

Offensive Line

Nach der Verlängerung von Greg Robinson fällt unser Fokus vor allem auf die Prospects außerhalb der ersten Runde – und hierbei gibt es einige spannende Spieler. Insgesamt kann man aber froh sein nicht in Runde 1 einen Tackle draften zu müssen, dafür gibt es zu wenige spannende Spieler für zu viele Teams mit diesem Need.

Gewinner

  • Garrett Bradburry (Center, NC State): Wahrscheinlich der große Gewinner am Freitag – Bradburry dominierte die athletischen Übungen mit einer schnellen 40er Zeit (4,92), zeigte seine Kraft im Bankdrücken und überzeugte vor allem durch seine bemerkenswerte flüssigen Richtungswechsel und starke Technik. Damit rückt er kurioserweise raus aus einem dem Browns-Fokus, denn an #17 ergibt ein Interior-Lineman keinen Sinn und Bradburry hat seinen Status als Firstrounder zementiert.
  • Erik McCoy (Center, Texas A&M): Ich hatte ihn auf dem Radar für die mittleren Runden um mittelfristig Tretter abzulösen – nun hatte McCoy einen bärenstarken Combine-Tag mit der schnellsten 40er-Zeit, 29 Benchpresses und guten Drills. Damit dürfte sein Draft-Stock ordentlich steigen — ich halte die zweite Runde für möglich. Sollte McCoy dennoch in Runde 4 fallen würde ich einen Pick begrüßen.
  • Caleb McGary (OT/OG, Washington): Ein Riese (6´7), den ich bisher nicht im engeren Radar hatte aufrgund eindeutiger Defizite in der Technik. Nun hatte McGary eine gute Combine und zeigt, dass er ein starker Athlet ist, der mit gutem Coaching und seiner Work-Ethic eindeutig Entwicklungspotential mitbringt. In der durchwachsenen Draft-Class von Tackles könnte das Teams beeindrucken – an Tag 3 kann man über McGary nachdenken und ihn entwickeln.
  • Eli Udoh (OT,Elon): Der nächste rohe Gigant, der positiv in Interviews auffiel und recht gut performte. Er verlor zuletzt fast 50 Pfund, was seinen Bewegungen und der Athletik zugute kam. Keine Frage – Udoh ist kein sofortiger Starter, fällt aber erneut in die Kategorie von Spielern mit Entwicklungspotential.
  • Max Scharping (OT/OG, Northern Illinois): Scharping schafft es ebenfalls neu auf mein Radar für Tag 3. Sehr charmante Interviews und gute Drills – da bleibt nur die Frage ob er in der NFL eher zum Guard wechseln muss. Wer noch mehr über ihn lesen will sei dieser Artikel nahegelegt.

Verlierer

  • Greg Little (OT, Ole Miss): Ich war ohnehin kein großer Fan von ihm, in der Combine bestätigte er einige Probleme. Kein guter Athlet (zweitschwächste 40er Zeit,…) und keine gute Technik, speziell im Footwork. Little hat Potential, ist aber weit weg von einem sofortigen Starter und einem Firstround-Pick.

Wide Receiver

Was für ein spannender Samstag für eine hochinteressante WR-Class. Für GM Dorsey gab es etliche bemerkenswerte Performances zu beobachten. Wir fassen Gewinner und Verlierer zusammen. Dabei überwiegen die Gewinner deutlich und unterstreichen die Stärke der diesjährigen Draft-Class.

Gewinner

  • DK Metcalf (Ole Miss, 4,33 Dash): Mit einem Wort? Woooooow. Metcalf ist ein Monster und beseitigte letzte Zweifel über seinen Speed. Es gab gestern kaum eine Schwäche. Neben den irren athletischen Werten war er fangsicher, lief scharfe Routes und war bei den Deep-Balls gewohnt stark. Leider leider wird Metcalf damit in den Top-10 oder gar Top-5 gehen. The next Julio Jones.
  • THE Ohio State Buckeyes-WR: P.Campbell (4,31 Dash), McLaurin (4,35), J.Dixon (4,41): Was für ein Tag für die Buckeyes-Receiver, die allesamt stark ablieferten. Vor allem Parris Campbell dürfte sich in die Diskussionen um die zweite Runde gebracht haben. Sein enormer Speed zusammen den abrupten Richtungswechsel machen ihn zu einer Waffe. Sein Route-Running muss für die NFL noch besser werden, aber Campbell ist durchaus ein Kandidat für #49. McLaurin performte ebenfalls stark, bei ihm machen mir die vielen Drops jedoch Sorgen. Dixon ist ein Kandidat für die ganz späten Runden.
  • Emanuel Hall (Missouri, 4,39): Hall zeigte genau das was man sich erhoffte. Enormer Speed für seine Größe und fast einen Rekord im Weitsprung – das alles mit Leistenproblemen. Hall bringt immenses Potential mit, auch wenn ihm der gewisse Schliff fehlt. Bisher eher ein WR mit wenigen Routes, aber dafür mit guten Händen. Ob er bis #49 rutscht ist leider mehr als fraglich…
  • Big-Body-WR: N´Keal Harry (4,53), Hakeem Butler (4,48), Jazz Ferguson (4,45): Im Gegensatz zum Vorjahr zeigten die große Receiver überzeugende Combine-Resultate und räumten vor allem die Speed-Fragen aus dem Weg. Dabei war es vor allem Harry, der einen Pick in den Top-50 sicherte und durchweg überzeugte und dabei der zweitjüngste Combine-Teilnehmer war. Bei Hakeem Butler muss man differenzieren, da seine Drops die Frage nach seinen Ball-Skills nochmals befeuerten. Butler bringt grandiose Voraussetzungen mit, aber die Drops könnten ihn dennoch tiefer fallen lassen. Jazz Ferguson ist mittlerweile mehr als nur ein Geheimtipp und wäre ab Runde 3 ein Target für die Browns.

Verlierer

  • Kelvin Harmon (NC State, 4,60): Das Wort Verlierer ist etwas übertrieben, aber in einer Draft-Class die gestern enorm performte war Harmon nur „okay“ und fällt daher etwas ab. Seine athletischen Werte sind wirklich nicht berauschend. Auch unabhängig vom Dash waren die Leistungen im Weitsprung und dem 3-Cone-Drill allesamt unterdurchschnittlich. Harmons Tape überzeugt natürlich immernoch, aber ein Pick in den Top-50 ist mittlerweile nicht mehr sicher. N´Keal Harry und einige weitere WR dürften ihn überholt haben.
  • Riley Ridley (Georgia, 4,58): Besonders gemein war der Vergleich mit seinem Bruder, der ihm im virtuellen 40-er gleich ein paar Meter abnahm. Riley ist vermutlich einer der besten Route-Runner des Draft-Jahrgangs, aber seine Upside ist begrenzt. Für mich ist damit kein Kandidat mehr in der Top-75.

 

Tight-Ends 

Noch eine starke Draft-Class, die gestern überzeugte. Wir haben zwei legitime Firstrounder aus Iowa und etliche Kandidaten mit Potential für Tag 2 & 3 des Drafts.

Gewinner

  • Iowa-TE´s: Noah Fant (4,50) & TJ Hockenson (4,70): Beide lieferten erwartungsgemäß stark ab und festigten 1st-Round-Ambitionen. Fant ist dabei weiterhin der klassische Receiving-TE, der durch Speed überzeugte, während Hockenson das komplettere Packet bietet. Hockenson und Fant lieferten die zwei besten Werte im Hochsprung und Weitsprung und unterstreichen damit ihre Explosivität. Auch die Agilität im 3-Cone-Drill passte. Für die Browns wären beide an #17 eine Option, wobei mich vor allem Hockenson wirklich freuen würde.
  • Kahale Warring (San Diego State, 4,67): Ein neuer Spieler auf meinem Radar, der vorher aufgrund kaum vorhandener Nutzung im College nicht auffiel. In der Combine war seine Explosivität aber augenscheinlich und auch die Catches sahen ordentlich aus. Bisher ein starker Blocking-TE könnten Teams ihn nun für deutlich mehr auf dem Radar haben. Solch ein versatiler TE würde auch den Browns gut stehen. Die große Frage wird sein, wie hoch ihn die Team auf den Boards haben nach dieser Leistung.
  • Foster Moreau (LSU, 4,66) & Josh Oliver (San Jose, 4,63): Zwei Spieler, die ab Runde 3 spannend werden aus Sicht der Browns. Beide hatte eine überzeugende Combine mit starken Speed-Werten, die den Draft-Stock sicher erhöhten. Bei Moreau sind es vor allem die explosiven ersten 20 Yards, die beeindrucken, während Oliver das komplettere Paket scheint.

Verlierer

  • Isaac Nauta (Georgia, 4,91): Nauta verabschiedet sich aus meinem erweiterten Radar für die mittleren Runden. Dafür scheint mir seine Upside nach der Combine durchweg zu gering

Quarterback

Die Browns werden maximal in den späten Runden nach einem Backup schauen – zum Glück denn die Class ist insgesamt weiter schwach. Wir schauen daher nur auf die Late-Rounder.

Gewinner

  • Gardner Minshew (Washington State): Ich hatte Minshew vorher kaum auf dem Radar wegen der offensichtlichen Probleme mit Accuracy und insgesamt weil sein Ceiling nicht hoch ist. Aber der Mann begeistert mich mit seiner positiven Natura – ein Spieler den man verdammt gut im Lockerroom gebrauchen kann. Die Drills waren ok, auch wenn seine Probleme bei mittleren und tiefen Würfen weiter offensichtlich sind. Minshew wird nie viel mehr als ein Backup, aber genau das brauchen die Browns auch – mir gefiel er insgesamt.
  • Easton Stick (North Dakota State): Wie hoch ist Easton Stick mittlerweile auf den verschiedenen Draft-Boards? Mittlerweile könnte er durchaus in der dritten Runde seinen Namen hören. Ein toller Leader mit limitiertem Arm, der ein echter Baller ist. Mit gefallen viele Dinge an Easton Stick, auch wenn sein Ceiling nicht riesig ist. Er könnte seinen Platz in der NFL finden und ein qualitativ sehr guter Backup werden.

Verlierer

  • Trace McSorley (Penn State): Lasst euch von der besten 40er Zeit nicht blenden – McSorley zeigte in den Drills, dass er kaum Chancen als NFL-QB hat. Zudem hat er den vorgeschlagenen Test als Defensive Back abgelehnt. McSorley dürfte kaum gedraftet werden.

 


Preview auf Tag 3:

Verlierer

  • Jachai Polite (Florida): Wenn deine Combine schon vor den Tests gelaufen ist…Polite versagte in den diversen Interviews durchweg und scheint kaum kritikfähig. Für mich eine klare Red-Flag…