Week 11 Preview – Steelers Part I

12. November 2019 1 Von Mike

In der kurzen Woche müssen nicht nur die Browns schnell den Fokus wechseln, sondern auch unser Preview muss in Eile erstellt werden. Dennoch versuchen wir die wichtigsten Faktoren und Matchups zu analysieren und schauen, ob die Browns zumindest in der eigenen Division ungeschlagen bleiben.

Week 10 Review – AFC North rules…

Browns und Steelers kommen mit Rückenwind in die kurze Woche. Beide feierten wichtige Siege gegen gute Konkurrenz.

Die Browns besiegten die Bills mit 19-16 und schafften dabei trotz eklatanter Red-Zone-Schwäche einen verdienten Sieg. Vor allem der Impact von RB Kareem Hunt war deutlich spürbar, während Baker Mayfield seinen positiven Trend fortsetzen konnten. Hört gern in den Podcast rein für tiefergehende Analyse:

Die Steelers setzen die Saisontrends auch im 17-12 Sieg zu Hause gegen die Rams fort. Eine dominante und turnover-hungrige Defense trägt das Team trotz einer weiter kaum existenten Offense. Die Steelers sind mit einem 5-4 Record auf gutem Kurs Richtung Wild-Card. Blicken wir also zunächst auf einen statistischen Vergleich.

Vergleich der AFC North Konkurrenten

Steelers Browns
Points per Game 22,0 (18th) 19,0 (25th)
Yards per Game 290,8 (28th) 346,0 (19th)
Pass-Yards 202,4 (27th) 225,0 (18th)
Passer-Rating 81,2 (27th) 71,2 (29th)
Rush-Yards per Game 86,0 (22nd) 121,0 (13th)
Rush Yards per Attempt 3,8 5,2
Rush-Yards zugelassen 3,9 4,9
Turnover Offensiv 11 (18th) 17 (29th)
Turnover Defensiv 22 (2nd) 9 (26th)
Sacks zugelassen 8 23
Sacks forciert 29 25
Passer Rating zugelassen 89,3 (13th) 103,6 (26th)
DVOA Offense -15,1 % (28th) -11,3% (26th)
DVOA Defense -10,6 % (5th) 2,6% (21st)

Die Steelers enttäuschen offensiv natürlich gewaltig dieses Jahr, auch wenn dies maßgeblich am Ausfall von QB Roethlisberger. Mit Mason Rudolph und ohne wirkliche Playmaker fehlt der Offense ganz klar die Explosivität der Vorjahre. Gut für die Browns, dass kein Bell, AB und Big Ben mehr die Defense testen, dafür ist jedoch die Gegenseite der Steelers erstarkt. Die Defense von Pittsburgh ist aktuell Top-5 und besonders im Pass-Rush und den Turnovern bärenstark.

Injury Update

Die Browns gehen trotz kurzer Woche recht fit in die Partie. Eng wird es leider für DE Vernon, der aber durchaus gut vom jungen Chad Thomas ersetzt wurde.

Bei den Steelers gibt es weiter Probleme auf der Position des Running Backs – James Conner werden jedoch Chancen zum Comeback eingeräumt. Ansonsten sind keine neuen Verletzungen zum Rams-Spiel bekannt.

Matchups

Browns Passing Game vs Steelers Pass-Defense

Baker Mayfields Trend ist eindeutig positiv, auch wenn das noch nicht mit grandiosen Stats auffällt. Hier sieht man aber die gute Entwicklung seit der Bye gegen durchweg starke Defenses

Entscheidend für das Passing-Game wird zweifellos das Duell der Lines. Die Browns-O-Line ist weiter bestenfalls durchschnittlich in Pass-Protection und trifft nun auf einen Top-3-Pass-Rush. Mit 33 Sacks und wirklich durchweg gutem Druck auf gegnerische QB´s wird dies der härteste Test seit dem 49ers Spiel – den Ausgang kennen wir noch alle. Herauszuheben ist dabei vor allem OLB TJ Watt, der immer mehr an die Extraklasse seines Bruders kommt.

HC Kitchens muss einen Gameplan entwickeln, der daraus basiert den Pressure abzufangen und Baker schnelle Optionen zu geben. Ansonsten wird es ein Turnover-Festival. Die Steelers forcieren mit 26 Turnovern aktuell knapp nach den Patriots die zweitmeisten und gehen ganz bewusst auf diese defensiven Big Plays. Ball Security muss daher an oberster Stelle stehen.

Attackieren kann man die Secondary weiterhin. Joe Haden ist weit über dem Zenit, während Steven Nelson zwar souverän, aber kein CB1 ist. Hier haben Landry und Beckham gute Matchups – wenn Baker den Ball zu ihnen bekommt. In Sachen Secondary muss man abschließend natürlich den überragenden Safety Minkah Fitzpatrick erwähnen, der dieser Defense in Coverage und gegen den Lauf einen enormen Push gab und neben Watt aktuell der beste Spieler ist.

Vorteil: Steelers – es gibt aktuell trotz des positiven Trends schlicht ein massives Matchup-Problem der O-Line gegen diesen starken Pass-Rush. Es liegt an Kitchens einen Plan zu entwickeln, wie man hier mit sehr schnellen Pässen entgegen wirken kann.

Browns Run Game vs. Steelers Run-D

Spannend wird es im Laufspiel, denn hier sind die Browns in Spiel 2 mit Kareem Hunt UND Nick Chubb auch schematisch weiter vor dem Umbruch. Mit diesen beiden Playmakern im Backfield nutzte Kitchen vergleichsweise sehr häufig 20 Personnel (2 RB, 0 TE).

Die Bills stellte man damit insgesamt vor große Herausforderungen und schaffte mit dieser Formation starke Ergebnisse. Auch die Steelers werden diese Formation nicht gewohnt sein, denn im NFL-Schnitt wird dies in unter 5% der Snaps gespielt. Hier liegt ein Überraschungs-Faktor bei der Frage, wie die Steelers D damit umgehen können.

Denn ohne diese Element wäre ich hier sehr skeptisch, denn die Steelers erlauben nur 3,9 Yards per Carry. Den Browns traue ich insgesamt auch im Duelle der Line aber einige gute Läufe zu.

Vorteil: Browns – die Browns schafften es bisher gegen so ziemliche jeden Gegner im Laufspiel für gute Plays und Yards zu Sorgen. Mit Hunt und Chubb sorgt man hoffentlich für Looks, die eine starke Steelers-D verwirren und Räume schaffen.

Steelers Passing-Game vs. Browns Pass-Defense

Mason Rudolph limitiert die Steelers Offense als QB schon massiv. Das ist als Rookie-QB, der ohne Snaps am Anfang der Saison in das kalte Wasser geworfen wurde auch nicht überraschend. Eine Katastrophe ist er aber nicht und seine Bilanz ist insgesamt nicht allzu schlecht

Optimistisch bin ich dennoch in mehreren Bereich gegen das Steelers Passing Game. Die Receiving-Waffen mit Juju Smith Schuster, James Washington und Diontae Johnson entsprechend vom Skillset gut den Stärken der Browns. Ich denke Ward und Greedy sollten hier wenig Separation erlauben und Rudolph so leichte Würfe nehmen. Kritischer wird die TE-Coverage gegen Vance McDonald, wobei hier das LB-Duo um Schoebert und Mack Wilson zuletzt gut performte. James Washington kam in den letzten zwei Spielen besonders stark in Form. Die 3,7 Yards pro Route sind ein Spitzenwert in der NFL

In Pass-Protection verlieren die Steelers den Status der absoluten Top-Line. Zuletzt gegen die Rams nahm man auch einige Veränderungen vor und setzte Matt Feiler auf RG, während Okarafor auf RT spielte – zur Zufriedenheit von HC Tomlin:

Vorteil: Browns – ich erwarte, dass man Rudolph durchaus regelmäßig unter Druck setzen kann und gleichzeitig die Browns mit ihrer Secondary gute Matchups gegen die Receiver mitbringen. Wichtig wäre es, wenn die Browns endlich auch Turnover erzwingen und damit insgesamt auch für gute Field-Position sorgen.

Steelers Run-Game vs. Browns Run-D

James Conner hatte in den Vorjahres-Duellen die besten Spiele gegen die Browns: 135 Yards in Woche 1, dann sogar 146 Yards auf dem Boden und jeweils 2 TD´s. Doch das Laufspiel der Steelers ist in 2019 mit der abnehmenden Line sichtlich eingebrochen. Mickrige 3,5 Yards pro Rush und 83 Yards pro Spiel sind im unteren Drittel der Liga. Angst macht das nicht.

Die Browns hatten 2019 zwar gegen laufstarke Teams große Probleme, zeigte aber zuletzt gegen die Bills (4,2 Yards per Carry) deutliche Verbesserungen.

Vorteil: Browns – klare Sache. Die Steelers haben eines der schwächsten Running-Games, während die Browns die Line dominieren sollten und damit Conner und Samuels limitieren dürften.

Prediction

Eine kurze Woche nach jeweils zwei sehr intensiven und engen Spielen. Thursday-Night-Games sind historisch gesehen einfach häufig hässliche Spiele zwischen Teams mit wenig Vorbereitung. Genau das muss man hier auch wegen der Matchups erwarten.

Vegas sieht hier ein 50/50-Spiel, bei dem die Browns aufgrund des Heimvorteils einen Spread von -2,5 haben. Mit einem Over/Under vom 40,0 erwartet man völlig zurecht ein Low-Scoring-Game.

Wie geht dieses Duell der AFC-North Rivalen also aus?


Ich sehe in dem Matchup zwar einige Vorteile der Browns, aber ein massives Mismatch. Während die Defense der Browns jeweils im Passing- und Run-Game „etwas“ besser ist, fürchte ich erneut eine dominante Vorstellung der Steelers-Defense, die aktuell wohl mit dem 49ers einfach die heißeste und hungrigste Defense der Liga stellt.

Genau diesen „Heißhunger“ vermisse ich bei der stark besetzten Browns-Defense. Schlüssel zum Sieg in dieser defensiv-orientierten Partie werden neben Turnovern eben auch die Effizienz in der Red Zone, wo die Browns einfach zu viel liegen lassen. Ein Sieg und eine gute Performance der Offense gegen diese Steelers würde mich positiv überraschen, ich fürchte aber ein frustrierendes Spiel mit massig Pressures, Sacks und Turnovern…

Browns 6 Steelers 13

Go Browns!